Zum Hauptinhalt springen

Was leistet die digitale Lehre, was nicht?

VHB expert Stefan Süß zu Studium und Lehre während der Pandemie aus Sicht der BWL

Die Universitäten starten in das dritte Semester während der Corona-Pandemie. Digitale Vorlesungen, Seminare und Sitzungen sind mittlerweile genauso vertraut wie der menschenleere Campus und die eingeschränkt geöffnete Bibliothek. Stefan Süß, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Dekan der dortigen Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, stellt drei Thesen zu Studium und Lehre während der Pandemie auf:

 


Die Universitäten starten in das dritte Semester während der Corona-Pandemie. Digitale Vorlesungen, Seminare und Sitzungen sind mittlerweile genauso vertraut wie der menschenleere Campus und die eingeschränkt geöffnete Bibliothek. Stefan Süß, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Dekan der dortigen Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, stellt drei Thesen zu Studium und Lehre während der Pandemie auf:

Digitale Lehre funktioniert – aber der wichtige persönliche Austausch bleibt auf der Strecke

Die digitale Vorlesung ist seit einem Jahr an deutschen Universitäten genauso Standard wie die mündliche Prüfung mittels Webkonferenz. Wissensvermittlung und -prüfung funktionieren. Was fehlt, ist der spontane Austausch zwischen Dozierenden und Studierenden - ein für die Persönlichkeitsentwicklung, aber auch für das diskursorientierte Arbeiten wichtiger Aspekt. Dies lässt sich digital kaum kompensieren und ist eine Gefahr für die Qualität der überfachlichen Ausbildung. Universitäten werden sich, sobald es wieder möglich ist, alle Mühe geben müssen, das zumindest zum Teil zu kompensieren.

Die Pandemie hat gezeigt: Universitäten sind flexibel und schnell handlungsfähig

Mit dem Sommersemester 2020 ist es Universitäten aus dem Stand gelungen, weite Teile ihrer Lehre zu digitalisieren. Die Universitäten haben sich damit in Sachen digitaler Lehre und Prüfungen an die Spitze der Bildungsinstitutionen gesetzt. Sie erweisen sich als flexibel, handlungsfähig und als krisenfeste Pfeiler im Bildungssystem. Dass die Krise vielen Disziplinen Gehör in Gesellschaft und Politik verschafft, ist begrüßenswert.

Die Pandemie wird Studium und Lehre nachhaltig verändern

Auch nach der Pandemie werden digitale Aspekte an den Universitäten erhalten bleiben. Große Vorlesungen lassen sich gut digital abhalten, während über die kleineren Veranstaltungen vor Ort Diskurs und sozialer Austausch gewährleistet wird. Manche Sitzung oder Konferenz wird weiter auf digitale Strukturen zurückgreifen. Für einen kurzen Vortrag quer durch die Republik zu fliegen, gehört der Vergangenheit an.                                                                                                                                                                             

2.282 Zeichen inkl. Leerzeichen

Auch erschienen auf: idw - Informationsdienst Wissenschaft.

__

Professor Süß ist einer von über 180 VHB experts.

Nehmen Sie Kontakt über unsere Suchfunktion auf!
Sie recherchieren zu einem anderen BWL-Thema? Den richtigen Ansprechpartner für Ihren journalistischen Beitrag finden Sie hier, unter 0551-7977 8566 oder experts@vhbonline.org.

Wir freuen uns über Ihr Interesse!