Die Kunst der guten Ökobilanz
VHB expert Jutta Geldermann zu Nachhaltigkeit und Ökobilanzen aus Sicht der BWL
Umweltschutz ist mehr als Klimaschutz
Neben Treibhausgasemissionen sind auch Ressourcen- und Naturraumbeanspruchung, stratosphärischer Ozonabbau, photochemische Oxidantien-Bildung, toxische Schädigung von Menschen durch Feinstaub, Versauerung von Böden oder Eutrophierung von Gewässern wichtige Umweltaspekte. Weil all deren naturwissenschaftliche Erforschung noch lange nicht abgeschlossen ist, werden die Faktoren zur Abschätzung der Umweltauswirkungen regelmäßig aktualisiert.
Was wird wie genau bilanziert?
Eine Ökobilanz für ein Produkt allein ist wenig aussagekräftig, denn erst durch Vergleiche können wichtige Erkenntnisse gewonnen werden. In einem unserer Forschungsprojekte haben wir Sprudelwasser direkt aus der Armatur mit dem aus Glas- und PET-Flaschen verglichen. Dazu haben wir verschiedene Annahmen getroffen: Wie viele Liter Sprudelwasser werden pro Tag benötigt? Wie viele Kisten Sprudelwasser müssten hergestellt und transportiert werden, wenn andererseits die Armatur zehn Jahre lang genutzt wird? So können bei der Verwendung von Sprudelflaschen 5 – 30 mal mehr Emissionen anfallen. Die Wahl der funktionellen Einheit – hier ein Liter frisch gesprudeltes Wasser – ist ein wichtiger Aspekt für eine aussagekräftige Bilanz.
Ökobilanzen regen zu Innovationen an
Um die potenziellen Umweltauswirkungen eines Produkts zu bewerten, muss die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet und müssen viele Daten gesammelt und vergleichbar gemacht werden. Daher können sorgfältige Ökobilanzen nur für ausgewählte Produkte durchgeführt werden. Diese führen dann aber in den allermeisten Fällen zu etlichen Innovationen und Prozessverbesserungen.
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Auch erschienen auf: idw - Informationsdienst Wissenschaft.
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Frau Professor Geldermann ist eine von über 180 VHB experts.
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