VHB-JOURQUAL 3

JOURQUAL3 aus dem Jahr 2015 ist ein Rating von betriebswirtschaftlich relevanten Zeitschriften auf der Grundlage von Urteilen der VHB-Mitglieder.

Über 1.100 Mitglieder des VHB haben insgesamt 64.113 Bewertungen von Zeitschriften vorgenommen. Von den 934 Zeitschriften, die zur Bewertung gestanden haben, haben 651 Zeitschriften die Schwelle von 25 Bewertungen überschritten und ein Rating erhalten.

Die Verteilung der Ratings in den verschiedenen Kategorien ergibt:

  • 22 herausragende und weltweit führende wissenschaftliche Zeitschriften im Fach BWL (A+ = 3,4%),
  • 72 führende wissenschaftliche BWL-Zeitschriften (A = 11,1%),
  • 217 wichtige und angesehene wissenschaftliche BWL-Zeitschriften (B = 33,3%),
  • 273 anerkannte wissenschaftliche BWL-Zeitschriften (C = 41,9%) und
  • 59 wissenschaftliche BWL-Zeitschriften (D = 9,1%).

Mit dem Median als Rating-Grundlage ergeben sich zudem Zwischenkategorien; hier fällt der mittlere Wert genau zwischen zwei Kategorien: 1mal A/B (= 0,2%), 5mal B/C (= 0,8%) und 2mal C/D (= 0,3%).

Weiterhin haben 210 Zeitschriften zwischen 10 und 24 Bewertungen erhalten; diese Zeitschriften werden mit dem Hinweis „kein Rating“ (und einer entsprechenden Erklärung) ausgewiesen. Bei 26 Zeitschriften haben mehr als 50% der Befragten angegeben, dass es sich nicht um eine wissenschaftliche Zeitschrift handelt (also die Hauptzielgruppe keine Wissenschaftler sind, sondern Manager, Politiker etc.). Diese Zeitschriften werden entsprechend mit dem Hinweis „keine wissenschaftliche Zeitschrift“ ausgewiesen. 47 Zeitschriften haben weniger als 10 Bewertungen erhalten und werden nur nachrichtlich erwähnt.

Die Korrelation zwischen VHB-JOURQUAL3 und dem in 2011 durchgeführten VHB-JOURQUAL2.1 beträgt 0,89. Die Korrelationen von VHB-JOURQUAL3 mit dem britischen Academic Journal Quality Guide (AJQG) liegt bei 0,66 und mit dem Impact-Factor-Maß Scimago Journal Rank (SJR) 0,70; beide Werte fallen jeweils höher aus als die entsprechenden Korrelationen von VHB-JOURQUAL2.1 mit AJQG und SJR. Diese Ergebnisse deuten auf eine hohe Konsistenz und Güte von VHB-JOURQUAL3 hin. Die Abweichungen zeigen aber auch, dass Ratingpositionen von Zeitschriften keine absoluten Wahrheiten sein können, sondern immer nur potenziell fehlerbehaftete Tendenzaussagen. Der VHB regt daher an, für die gewünschte Orientierung auch valide alternative Ratings zu berücksichtigen.

Anders als in den vorangegangen Durchläufen wird bewusst kein Gesamtrating über alle bewerteten Zeitschriften erstellt. Zielsetzung von VHB-JOURQUAL3 ist es nämlich gerade nicht, in den Wettbewerb betriebswirtschaftlicher Teildisziplinen einzugreifen. Es soll vielmehr ein Hilfsmittel sein, das im Sinne einer Orientierungshilfe unterstützend bei Entscheidungen innerhalb einzelner Teildisziplinen genutzt werden kann. In der Konsequenz wird das Rating von VHB-JOURQUAL3 ausschließlich nach den Teilratings der verschiedenen Disziplinen innerhalb der BWL ausgewiesen.

Auch für VHB-JOURQUAL3 möchten wir erneut die Wichtigkeit eines verantwortlichen und reflektierten Umgangs mit Ratings betonen, insbesondere wenn es um die persönliche Leistungsbeurteilung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geht. Ratings können und sollen das Lesen der jeweiligen Publikationen – gerade bei Evaluierungen von Forschungsleistungen Einzelner – nicht ersetzen. Jegliche Bewertung von Forschungsleistungen unter Rückgriff auf standardisierte Verfahren und Durchschnittswerte beinhaltet Vereinfachungen und damit eine Verengung des Blickfeldes. Bitte beachten Sie hierzu auch die Hinweise des VHB zum verantwortlichen Umgang mit Ratings. Diese finden sich sowohl als „Beipackzettel“ zu VHB-JOURQUAL3, als auch im GfP zum Umgang mit Zeitschriften und Personenrankings.

Sollten Sie Vorschläge und Anmerkungen zu VHB-JOURQUAL3 haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Wir danken allen Mitgliedern für ihr Feedback und ihre Unterstützung des Ratings.

 

Thorsten Hennig-Thurau, Universität Münster

Henrik Sattler, Universität Hamburg

Wissenschaftliche Leitung von VHB-JOURQUAL3

 

Harald Dyckhoff, RWTH Aachen

Nikolaus Franke, Wirtschaftsuniversität Wien

Georg Schreyögg, FU Berlin

JOURQUAL-Beirat